by chance

footnotes from a strolling life

Johannes Eber


#514

“Wer lernen, Augen und Gehör schärfen, sein Gedächtnis stäken will, der möge Jagd auf Worte machen, in trockenen Fachzeitschriften ebenso, wie in den Werken von Dichtern. Er soll jedes Wort, dessen er habhaft werden kann, wie eine kostbare Beute behandeln. Er soll es drehen und wenden und von allen Seiten besehen. Er soll es betasten, beriechen und schmecken, im Mund zerkauen und auf der Zunge zergehen lassen, bis es ganz seins geworden ist, ein körpereigenes Werkzeug wie die Zellen des Gehirns, in denen es fortan bereit liegt – als Kürzel für die Wirklichkeit, die er sonst nicht begreifen könnte, als Schlüssel zum besseren Verständnis für die Welt.” – Sebastian Leitner in „So lernt man Lernen“, 1972

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